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Edelsteine in Cabochon Form oder mit Facetten – ihre unterschiedlichen Fassungen

Es gibt zwei Grundgestalten, die geschliffene Edelsteine aufweisen können: entweder sie sind in Cabochon Form oder sie werden mit Facetten versehen.
Ein Cabochon zeichnet sich dadurch aus, dass er eine ebene, meist gewölbte Oberfläche hat und auf der Unterseite mit einer glatten Fläche abschließt.
Bei Edelsteinen, die mit Facetten geschliffen werden, setzt sich die Grundform aus den gleichen Elementen wie bei den verschiedenen Diamantschliffen zusammen. In der Mitte befindet sich eine schmale Kante (Rundiste), an die sich oben die Krone und unten der Pavillon anschließt.
Ist der Edelstein zu einem Cabochon geschliffen, so verfügt er im Normalfall an seinen seitlichen Rändern über eine Kante in einem flachen Winkel. So wird garantiert, dass die Fassung, die über diesem äußeren Rand angebracht wird, den Edelstein sicher an seinem Platz fixiert; bei einem zu steilen Winkel könnte der Cabochon nämlich leichter herausfallen.
Um Edelsteine mit Facetten an einem Schmuckstück zu befestigen, werden seitlich in der Fassung kleine Einkerbungen angebracht, in welche die Rundiste eingeklemmt wird.

Diamantringe in Krappenfassung

Diamantringe mit vier Krappen und sechs Krappen

Die verschiedenen Fassungen für einen Cabochon Edelstein oder einen Edelstein mit Facetten:

Cloisonné Fassung:

Bei der Cloisonné Fassung handelt es sich um eine sehr alte Form, die sich hauptsächlich für Cabochon Edelsteine eignet. Beim goldenen Ring von Tello, der vor ca. 4.500 Jahren angefertigt wurde, findet sich die Cloisonné Fassung zur Fixierung von Lapislazuli und Karneolen. Der Cabochon wird hier von einem ihn umfassenden Metallstreifen und zusätzlich noch von Klebemasse gehalten.

Kastenfassung:

Es wurde in der Folge an der Verbesserung dieser anfänglichen Technik gearbeitet; man verzichtete bei der Kastenfassung auf die Füllmasse und passte im Gegenzug die Metallfassung genauer an den Cabochon an.

Zargenfassung:

Die Zargenfassung unterscheidet sich von der Kastenfassung dadurch, dass sie sich sowohl für ein Cabochon als auch für einen Edelstein mit Facetten eignet. Das hat den Grund, dass der Edelstein sich auf einer Metallstufe an der Wand der Fassung befindet und somit die untere Metallfläche aufgebrochen werden kann. Ein weiterer Vorteil der Zargenfassung ist, dass hier die Lichtstrahlen transparente Edelsteine auch von hinten beleuchten können.

Krappenfassung:

Die Krappenfassung findet hauptsächlich bei Edelsteinen mit Facetten, v.a. bei Diamanten Anwendung. Hier wird der Stein von schmalen drahtförmigen Metallstümpfen gefasst, wodurch ein Lichteinfall von allen Seiten ermöglicht wird.

Kanalfassung:

Die Kanalfassung eignet sich sowohl für ein Cabochon als auch für eine Form mit Facetten. Die Edelsteine werden bei der Kanalfassung von zwei seitlichen Metallschienen mit Einbuchtungen gehalten. In diesen Metallschienen befindet sich eine ganze Reihe von Edelsteinen, die direkt aneinander stoßen.

Barfassung:

Die Barfassung zeichnet sich dadurch aus, dass die Metallschiene um 90° gedreht wird. Bei einem Ring in Barfassung alterniert somit immer ein Edelstein – meist mit Facetten – und ein Edelmetallstück.

Pavé Fassung:

Bei der Pavé Fassung soll der Eindruck einer durchgehenden Oberfläche aus Edelsteinen erzeugt werden. Sie werden nur von kleinen Kügelchen aus Metall gehalten.

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